Laut einer Pressemitteilung forderte der sächsische Lehrerverband Mitte der Woche die Lehrer*innenausbildung auch in den ländlicheren Regionen Sachsens anzubieten und nicht nur in den Großstädten Chemnitz, Dresden und Leipzig zu konzentrieren.
Dazu erklärt Lars Legath, stellv. Kreisvorsitzender: „Den Vorschlag des Lehrerverbandes können wir nur begrüßen. In den letzten drei Jahrzehnten haben die CDU-Regierungen alle wichtigen Einrichtungen in den Leuchttürmen Chemnitz, Dresden und Leipzig konzentriert. Im Gegenzug sind die ländlichen Regionen ausgeblutet. Die wiederholten Wahlversprechen der verschiedenen Regierungsparteien waren bisher nichts als Lippenbekenntnisse.
Mit dem entsprechenden Engagement des Landkreises könnte man nun einen Anlauf nehmen, die Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern unter dem Dach einer vorhandenen Universität ins Vogtland zu locken. Damit könnte das Problem des Lehrermangels in der Region zumindest eingedämmt und das Lehramtsstudium attraktiver werden.“
Johannes Höfer, Vorsitzender des Ortsverbandes Reichenbach und Umgebung, ergänzt: „Auch die Region um Reichenbach war von der Zentralisierung der universitären Studiengänge in Sachsen betroffen. Der in der ehemaligen Textilfachschule angesiedelte Architektur-Studiengang wurde nach Leipzig verlegt. Mit dieser Entscheidung wurde auch das Ende für weitere Studiengänge in der Neuberin-Stadt besiegelt. Seit dem steht „die Tex“ leer.
Der Landrat sollte schnellstmöglich bei der Landesregierung vorstellig werden, um das Interesse der Region zu bekunden. Im Landkreis gibt es neben der „Tex“ noch genügend landeseigene Gebäude, welche sich für die Einrichtung eines Studienganges eignen würden.
Wenn sich die Lehrer*innenausbildung erfolgreich etablieren sollte, könnte man auch über ähnliche Projekte in anderen Bereichen wie z.B. Medizin nachdenken. Wer die entstanden Mängel beseitigen will, sollte aufhören Bildung rentabel gestalten zu wollen.“